Sonntag, 30. Oktober 2011

VON FREUD UND BENJAMIN IN TEHERAN ...







... zur literarischen Solidarität mit der iranischen Protestbewegung






Im Herbst 2009 diskutierten Vladimir Vertlib und Sama Maani anhand zweier essayistischer Texte über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der iranischen Protestbewegung von 2009 und den 1989er Revolutionen in Osteuropa, die sich 2009 zum zwanzigsten Mal jährten.

Bei den Texten handelte es sich um Sama Maanis Emma und die Revolution im Iran – das Freudianische und Benjamnische der iranischen Freiheitsbewegung

http://samamaani.blogspot.com/2010/06/emma-und-die-iranische-revolution.html

und Vladimir Vertlibs Warum freue ich mich nicht?

http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/523132/Warum-freue-ich-mich-nicht

Der Gedankenaustausch der beiden Autoren wurde zur Initialzündung zur Gründung unseres Vereins Literatur und Theorie – und zu unserer ersten Veranstaltung:



Revolution im Iran - Literarische Solidarität

Renate Welsh
Julya Rabinowich
Vladimir Vertlib
Sama Maani

Iranische und nicht-iranische Autorinnen und Autoren lesen und diskutieren

Freitag, 22. Oktober 2010, 19:30
echoraum wien, Sechshauser Straße 66, 1150 Wien
www.echoraum.at
Eintritt: €10/€5

Der Erlös der Veranstaltung fließt an „Ärzte für Menschrechte im Iran - Wien“

Wie erlebt man die Revolution in der Heimat aus der Perspektive des Exils?

Für jene Iraner, die schon im Exil waren, als 1979 im Iran eine Revolution ausbrach, berühren die Ereignisse nach den iranischen Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 in mehrfacher Weise das Thema Rückkehr: Rückkehr der Erinnerungen an jene Zeit, in der sich,angesichts der durch die 1979er Revolution ausgelösten Hoffnungen, viele von ihnen für die Rückkehr in die Heimat entschieden - um kurz daraufwieder die Rückkehr ins Exil antreten zu müssen. Die Rückkehr der Vergangenheit findet aber nicht nur in der Erinnerung der Exilierten statt. Die aktuelle iranische Protestbewegung als solche wird häufig als eine Reinszenierung der 1979er Revolution wahrgenommen – und es erhebt sich die Frage wie dieser Rückbezug zu bewerten ist: Muss sich die Geschichte immer nur als Farce wiederholen? Oder kann eine revolutionäre Bewegung gerade durch die Reinszenierung ihrer Vorgänger-Revolution diese rückwirkend von ihren Traumen befreien? Solche und ähnliche Fragen - u.a. auch die Frage nach Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen der „Grünen Bewegung“ im Iran und den Revolutionen 1989 in Osteuropa – bilden den thematischen Horizont einer Lesung, mit der ein iranischer Autor und drei nicht-iranische AutorInnen ein Zeichen der Solidarität mit der iranischen Protestbewegung setzen möchten. Im Anschluss an die Lesung ist eine Publikumsdiskussion geplant.

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